"So schnell kann es gehen. Eben noch hat man den Überfliegern aus Dortmund die erste, bisher einzige Auswärtsniederlage beigebracht, den 7. Tabellenplatz eingenommen und von Europa geträumt, schon treibt das Abstiegsgespenst sein Unwesen. Denn nur fünf Spieltage später taumelt Eintracht Frankfurt sieg- und torlos dem Tabellenende entgegen. Die Fans machen sich Sorgen und das nicht ohne Grund. Gegen Leverkusen grenzte die schwache Vorstellung der Hessen in der ersten Halbzeit schon fast an Arbeitsverweigerung. Ideenlos, befallen von Lethargie, saft- und kraftlos präsentierte sich der Traditionsklub im ersten Abschnitt gegen den Tabellenzweiten. Ein zaghaftes Aufbäumen zu Beginn der zweiten Spielhälfte ist der einzige Strohhalm, an den man sich klammern kann. Bälle, die Theofanis Gekas noch vor wenigen Wochen mit Leichtigkeit verwandelt hat, spielt er zum schlechter postierten Mitspieler. Verunsicherung also auch im Sturmzentrum, dem bisherigen Prunkstück des Teams. Nach einer Antwort, weshalb es zum plötzlichen Bruch im Spiel der Eintracht gekommen ist, sucht man vergeblich. Die Stimmung ist gedrückt, nicht zuletzt deshalb, weil schon in den vergangenen Wochen einiges schief gelaufen ist. Unverzichtbare Kräfte (Ochs) flirten mit anderen Vereinen, verweigern Vertragsunterschriften (Schwegler), oder sind dauerverletzt (Chris). Alternativen gibt es keine. Diejenigen, die Druck auf die Etablierten ausüben könnten, sind entnervt abgewandert (Tosun, Korkmaz, Alvarez, Steinhöfer), oder wurden suspendiert (Amanatidis). Gerade bei letzterem gehen die Meinungen weit auseinander, denn er könnte mit seinen Anführerqualitäten in dieser prekären Notlage vielleicht die Wende herbeiführen. Eintracht Frankfurt befindet sich im freien Fall und niemand weiß wer und was ihn stoppen kann."
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